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Wir leiden unter.... Maschenwahn

Update: Ab Montag, dem 20. April haben alle Geschäfte in Offenbach wieder geöffnet. Ihr könnt jetzt also wieder direkt im Maschenwahn einkaufen. Auf Anfrage unter der unten angegebenen Telefonnummer, liefert Ulrike Janssen aber auch weiter aus.

In unseren „Coronamonaten“ verbringen wir viel Zeit Zuhause. Stricken oder Häkeln ist für viele wie Yoga – man kann sich mal auf etwas Anderes konzentrieren als auf Krankheitsquoten, sich kreativ ausleben

und hat am Ende auch noch etwas Schönes für sich oder andere hergestellt. Warum nicht einen leichten Sommerpullover stricken oder Woll-Lebensmittel für den Einkaufsshop der Kinder?

 

Wunderschöne Wolle dafür bekommt Ihr auch weiterhin: Von Ulrike Janssen von Maschenwahn.

Eigentlich ist es ein Erlebnis, sich direkt im Laden („Shop-in-shop“ in der Etagerie) die Wolle zu kaufen, denn das Ambiente ist einfach nur gemütlich. Die Wollknäuel sind farblich sortiert in weißen Regalen untergebracht, Strickbeispiele dekorieren die Seiten und auch die Ladenmöbel wirken wie in einem schwedischen Holzhaus.

Man darf mit seiner gerade erworbenen Wolle gerne bleiben oder wiederkommen. Alle, die spontan Lust auf ein paar gemeinsam gestrickte Reihen haben, können sich jederzeit zu den Geschäftszeiten ohne Anmeldung an den großen Tisch setzen, den selbstgebackenen

Kuchen genießen und: Stricken!

 

„Alle, die unter Maschenwahn leiden, sind bei

mir gut aufgehoben!” schreibt Ulrike Janssen auf ihrer Homepage. Maschenwahn führt hochwertige Wolle und Garne aus liebevoller und möglichst umwelt- und sozialverträglicher

Herstellung. Neben "großen" Marken gibt es Erzeugnisse kleinerer Spinnereien und Handfärbereien, wie z.B. Sockenwolle von Norddeichschafen, handgefärbte Garne aus dem Taunus oder farbprächtige Art Yarns aus Südafrika. Bei Maschenwahn erhält man auch das nötige Zubehör zum Stricken und Häkeln, u. a. Nadeln, von Ulrike Janssen entworfene und genähte Projekttaschen und Nadeletuis sowie jede Menge "Strick-Tinnef". Praktisch das Rundum-Sorglos-Paket.

Für Ulrike Janssen ist die Corona-Krise eine Herausforderung. Wir haben sie befragt:

 

In welcher Situation / Lage warst Du vor der

Corona-Warnung?

 

Mein „Maschenwahn“ hat sich seit der Eröffnung vor gut fünf Jahren sehr gut entwickelt. Der Kundenstamm ist kontinuierlich und kräftig gewachsen und mein Angebot an ökologisch und fair hergestellten Garnen füllt eine Nische, das auch viele KundInnen aus Frankfurt, Darmstadt und der ganzen Umgebung anzieht.

 

Welche Pläne hattest Du, mit welcher Entwicklung hattest Du gerechnet?

 

Wollgeschäfte brauchen unbedingt die Monate bis Mai, um ihre Sommergarne an den Mann bzw. die Frau zu bringen, denn Juni bis August ist definitiv „Saure-Gurken-Zeit“. Die Einnahmen

aus dieser Zeit fehlen jetzt größtenteils. Außerdem hatte ich für das „Sommerloch 2020“ geplant, meinen Laden umzubauen und zum Teil neue Einrichtung anzuschaffen. Da werde ich jetzt nochmal genau schauen müssen, ob das dieses Jahr möglich ist oder ob ich nochmal „umplanen“ muss.

Was waren die ersten Auswirkungen der Corona-Krise bei Dir?

 

In den Tagen vor der eigentlichen Schließung waren die Auswirkungen sogar positiv, weil natürlich alle Angst hatten, zu Hause zu sitzen und kein Strickzeug zu haben. Als stationäres Ladengeschäft mit Produkten, die man sehen und anfassen möchte, hat die Schließung mich natürlich hart getroffen. Außerdem entfällt ein wichtiges Standbein und Instrument zur Kundenbindung komplett, nämlich alle Kurse und Stricktreffs.

 

Gibt es Probleme mit Lieferanten oder beim Einkauf für Dein Geschäft?

 

Im Moment gibt es nur Probleme mit Produkten, die ich aus/über Großbritannien beziehe, aber es gab auch schon erste Vorwarnungen von Herstellern, dass es bei Alpakawolle aus Peru demnächst Lieferschwierigkeiten geben dürfte.

Wie verhalten sich Deine Kunden?

 

Hier eine kleine Auswahl an Nachrichten, die mich erreichen:

 

„Ich habe zwar noch Wolle für drei Jahre Quarantäne, aber ich will dich unterstützen. Schick mir deshalb bitte …“

 

„Eigentlich wollte ich auf diverse Wollfeste. Da die jetzt alle nicht stattfinden, setze ich das Geld, was für Reise, Übernachtung und dortige Einkäufe eingeplant habe, in kleinen Wollgeschäften um. Bitte schick mir …“

 

„Ich will dich unterstützen. Schick mir bitte einen Gutschein im Wert von … Euro.“

 

„Bevor ich einfach beimgroßen A bestelle: Hast Du …? Macht nichts, wenn es länger dauert.“

 

„Ich stricke gerne Socken für Leute, die die Wolle bei Dir kaufen. Wie können sie bestellen?“

 

Ist das nicht toll? Tausend Dank Euch allen! Mein Gesamtumsatz ist natürlich wesentlich geringer,

aber solche Reaktionen machen einfach Mut für die nächste Zeit.

Welche Konsequenzen musstest Du bisher ziehen?

 

Ich wollte immer „Treffpunkt rund ums Stricken“ sein, ein Online-Shop war für mich nie eine Option. Die erste Konsequenz war deshalb, Wege zu finden, wie ich jetzt

„kontaktlos“ meine KundInnen erreiche.

Bestellungen können per Telefon, E-Mail, Facebook und Instagram aufgegeben werden. Derzeit erweitere ich meine Website um die Darstellungen von Garnen einzelner Hersteller und baue Links zu Farbkarten ein. Es wird immer noch kein Online-Shop sein, aber die

KundInnen können sich besser orientieren und leichter eine Auswahl für ihr Projekt treffen. Wenn das nicht reicht, gibt es Beratung per Telefon und E-Mail, Fotos von Farbkombinationen per WhatsApp, etc..

 

Eine Serviceleistung, die ich schon immer anbiete und die jetzt aber richtig auflebt, ist mein

Woll-Kurierdienst. Im Stadtgebiet von Offenbach und angrenzenden Stadtteilen von Frankfurt liefere ich persönlich per Fahrrad. So erhalten die KundInnen ihre Wolle innerhalb weniger Stunden und ich bekomme mein Sportprogramm. Seit kurzem unterstützt mich auch mein Sohn mit Auslieferungen für längere Strecken, z.B. nach Mühlheim oder Heusenstamm. Ebenfalls auf

Hochtouren laufen die Entwicklung von kleinen Anleitungen und die Zusammenstellung von Strick-Kits. So kann ich allen, die jetzt mehr Zeit haben, aber vielleicht noch nicht wissen, was sie stricken sollen, die Auswahl erleichtern. 

Wie lange kannst Du durchhalten?

 

Das hängt ganz wesentlich davon ab, wie viele Leute jetzt weiter bei mir bestellen. Meine

laufenden Kosten haben sich zwar dank unseres tollen Vermieters etwas reduziert, aber da nach der Schließung noch das Sommerloch kommt, baue ich auf die Solidarität meiner KundInnen …

 

Was würdest Du dir wünschen, wenn sich die Situation wieder entspannen wird?

 

Ich wünsche mir, dass allen klargeworden ist, wie sie durch ihre eigenen (kleinen) Entscheidungen ihr Umfeld verändern können. Sei es durch die jetzt angesagten Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen, aber eben auch durch ihre Kaufentscheidungen. Jeder Euro, hier oder dort ausgegeben, entscheidet darüber, ob es weiter kleine, individuelle Geschäfte gibt oder eben nur Ketten mit immer minderwertigeren Produkten, ob es Gemüse frisch aus der Region gibt oder aus dem Plastikmeer, …

 

Kannst Du der Krise etwas Positives abgewinnen?

 

Der Zusammenhalt und die Solidarität, gerade wieder hier in Offenbach, sind beeindruckend. So viele Initiativen zur Nachbarschaftshilfe und Unterstützung des lokalen Einzelhandels durch alte und neue Netzwerke sind in so kurzer Zeit entstanden – das macht mir Mut! Durch dieses Miteinander habe ich das Gefühl, das meine „Sozialkontakte“ – zwar mit körperlichem Abstand – sogar intensiver geworden sind.

So könnt Ihr Maschenwahn ganz konkret helfen:

 

1. Seht Euch die Produkte von Maschenwahn auf der WebsiteFacebook  oder Instagram an.

 

2. Beratung und Bestellung gerne telefonisch (069 – 87 202 153) oder per E-Mail: maschenwahn@posteo.de.

 

3. Die Lieferung erfolgt mit dem Fahrrad durch Ulrike (bzw. bei weiteren Strecken ihrem Sohn) oder mit DHL. Bezahlung per Überweisung oder PayPal.

 

4. Und wer jetzt gerade keine Wolle braucht, kann natürlich gerne einen Gutschein kaufen.

 

5. Bitte weitersagen:-)

N.G.

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