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Heute gehn wir mal in den ZOO …

Filme & Bücher haben schon immer das große & kleine Leben da draußen vor unserer Haustür ersetzt, vorgeführt, erweitert, bereichert und uns ganz nebenbei einfach auch nur Spaß und Schaulust bereitet. Zurzeit sind die Kinos geschlossen, wir bleiben natürlich brav zu Hause und zappen auf dem Sofa durch unsere Lieblingsserien (Modern Family, Gilmore Girls, Mord mit Aussicht, The Marvelous Mrs. Maisel) oder kramen gute alte Freunde aus dem DVD-Regal, die uns teilweise schon ein halbes Leben lang begleiten. Filmliebe ist neben Büchern,

guten Freunden, la Famiglia und einer sicheren Feuerstelle zum Kochen einfach nicht wegzudenken aus dem Überlebenspaket …

 

Was in den Corona-Zeiten auch nicht geht: in den Zoo gehen. Geschlossener Offenbacher Waldzoo, geschlossener Opelzoo, geschlossene Hanauer Fasanerie, geschlossener Frankfurter Zoo und dann auch

noch geschlossene Kinos – da gibt es nur ein wirksames Gegenmittel: Gemütlich zu Hause auf dem Sofa den genialen & wunderbar unterhaltsamen Disney-Film ZOOMANIA schauen – einen meiner absoluten

Lieblings-Trickfilme.

Filmliebe

 

Meist beginnt unsere Film-Sozialisation, unser gebanntes Stillsitzen vor den bewegten Bildern, mit Zeichentrickfilmen, und die bunten Protagonist*innen aus Bambi, Dumbo, Chihiros Reise ins Zauberland, Oben, Die letzten Glühwürmchen, Alles steht Kopf, La Freccia azzurra, Sieben Minuten nach Mitternacht, Findet Nemo oder Toy Story prägen und begleiten uns oft ein Leben lang. Als ich vor vier Jahren ZOOMANIA zum ersten Mal sah, war klar: Den geb ich nicht mehr her. Dieser kluge, vielschichtige, politische und unglaublich witzige Film kommt ins DVD-Regal und wird mindestens einmal pro Jahr an unsere Wohnzimmerwand projiziert. So weit, so klar.

ZOOMANIA: Ein kleiner Hase nimmt‘s mit der großen (Verbrecher-)Welt auf. Disney/Pixar 2016

 

Wenn sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist man entweder weit ab von einer Stadt – oder mitten in Zoomania. Die Disney-Produktion entführt den Zuschauer in eine tierische Megacity, in der alle Tiere friedlich zusammenleben, ganz gleich, zu welcher Rasse sie gehören. Dorthin kommt auch die junge Judy Hopps, die kein gewöhnliches Häschen ist. Entgegen ihrer „Natur“ will sie unbedingt Polizistin werden. Ihre Ausbildung

beginnt fernab ihrer ländlichen Karottenfarmerheimat in der futuristischen Metropole. Judys Traum scheint in Erfüllung zu gehen.

Doch an ihrem ersten Tag als Quotenhase im Polizeipräsidium von Zootopia (so der schönere und passendere Originaltitel) werden die Grenzen der Gleichstellung zwischen den Tiergattungen plastisch vor Augen geführt. Der Einweisungsraum ist voll mit uniformierten Riesentieren: Eisbären, Nashörner,

Tiger und Wasserbüffel fauchen und schnauben auf ihren Plätzen, und als die Nagerin auf ihren Stuhl hüpft, reichen gerade einmal die Ohren über die Tischkante. Klar, dass die Neue erst einmal zum Strafzettelschreiben abgestellt wird. Ein Hase kann schließlich nicht mutig sein und erst recht keine

Verbrechen aufklären. Während die Kollegen die Fälle der vermissten Säugetiere untersuchen, die seit Kurzem in Zoomania spurlos verschwunden sind, muss Judy als Politesse durch die Straßen fahren. Dabei trifft sie auf den Fuchs Nick Wilde, der seine Brötchen mit kleinen Betrügereien und Taschenspielertricks

verdient.

Dennoch gibt Judy ihr Bestes. Sie will allen beweisen, dass auch sie große Fälle lösen kann. Weil sich die zweite Bürgermeisterin, das Schaf Bellwether, für Judy einsetzt, bekommt sie tatsächlich die Chance, innerhalb von 48 Stunden

den Fall eines vermissten Otters zu lösen. Gelingt ihr das nicht, droht die Versetzung. Sie sichert sich die Hilfe von Fuchs Nick und fortan verwandelt

sich der Film in eine erstklassige Detektivgeschichte. Die Suche führt die beiden mitten hinein in die exotischen, sonderbaren, dunklen und gefährlichen Gegenden der glitzernden Multi-Spezies-Metropole, von einem Nudistenclub bis hin zum Hauptquartier eines Gangsterbosses. Der Pate von Zoomania ist eine winzige Polarspitzmaus mit bester Don-Corleone-Diktion. Eine großartige Stadt führt uns dieser computeranimierte Trickfilm vor: Da gibt es Tundratown, von Eis und Schnee bedeckt, wo die Eisbären leben, das feuchtwarme Amazonasviertel oder Little Rodentia, eine Miniaturstadt für die kleinen Nager. Und obwohl Raub- und Beutetiere in Zoomania zusammenleben, muss sich niemand fürchten. Aber genau dieses Gleichgewicht scheint in Gefahr zu sein, als Judy und Nick herausfinden, dass all die vermissten Tiere zu Raubtiergattungen gehören und sich vor ihrem Verschwinden in gefährliche Bestien verwandelt haben.

 

Bedeutet das, dass Raub- und Beutetiere doch nicht friedlich nebeneinander leben können? Bleibt ein Löwe immer ein gefährlicher Jäger, ein Fuchs ein listiger Täuscher, ein Hase ängstlich und ein Schaf schafig? Oder kann man sich doch ändern?

Zoomania von den Regisseuren Byron Howard (Rapunzel– neu verföhnt) und Rich Moore (Die Simpsons) überzeugt vor allem durch seine kreative Kraft. Sehenswert ist schon allein, was die Filmemacher während der Einfahrt des Zuges nach Zootopia aus dem Hut zaubern: Diese tierische Utopie ist ein Riesenbiotop, in dem alles perfekt auf die Diversität der Bewohner abgestimmt ist – Nilpferd-Trocknungsanlage, Hamster-Röhren-Leitsysteme und Getränkeaufzug für lange Giraffenhälse inklusive. Nicht einmal die obligatorische Verfolgungsjagd langweilt, weil sie im Mäuseviertel ausgetragen wird, durch das die Hasenpolizistin wie ein gefährlicher Riese hoppelt.

Fazit: Dieser Disney-Film ist null kindisch, dafür 100 Prozent kreativ, erfrischend und vielschichtig. Der Film führt eine Unmenge an verspielten Details zu einem intelligenten Ganzen zusammen und bietet dabei jede Menge Spaß mit spannend-ernsten Untertönen. Zoomania räumt mit Stereotypen auf wie kaum ein anderer Disney-Film und macht Mut, „du selbst zu sein“. Dabei werden jede Menge Vorurteile und Ressentiments vorgeführt & über Bord geworfen.

Und hier noch ein paar Tipps vom Blog-Team zum Thema ZOO:

 

Der Waldzoo Offenbach ist aufgrund der aktuellen Situation zurzeit leider geschlossen. Aber wir können auf der toll gemachten Homepage viel

über ihn erfahren und den Waldzoo in dieser nicht einfachen Zeit ganz unterschiedlich unterstützen, z.B. über eine Sachspende oder Tierpatenschaft:

https://www.waldzoo-offenbach.de/zoo-geschichten

 

Waldzoo-Spendenkonto

IBAN: DE09505500200000100773

BIC: HELADEF1OFF

Städtische Sparkasse Offenbach am Main

 

 

Und noch was Schönes für zu Hause: Tiere gucken …

Webcams in Deutschland

http://www.tierwebcams.de/land/1

 

I.T.

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Kommentare: 1
  • #1

    Wissmann Christine (Sonntag, 19 April 2020 12:13)

    Das macht ihr richtig toll und Lust auf Offenbach und gemütliche Stunden uf dem Sofa, wenn das Draußen mal wieder nicht so gemütlich sein kann. Jetzt gibt es wieder ein Weiter so!